Ort des Schaffens, des täglichen Kampfes – Und des Wartens auf das Entfliehen aus der ewigen Routine. Die Suche nach der Antwort auf das Leben, das Universum und den ganzen Rest – Oder zumindest der Versuch, ausgewählte Momente eines unüberblickbaren Weltgeschehens in Worte zu fassen, sich Gedanken zu machen, welche kleinen Marotten uns als Gesellschaft zum Ticken bringen, was uns antreibt – Und wenn sich keine Antworten finden lassen, einfach weit weg zu gehen, von schöneren Dingen zu berichten.
Beiträge
London Diary 4 – All Points East
Das Londoner East End mag nicht der distinguierteste Teil der Metropole sein, aber die bodenständige, kulturelle Vielfalt ist bedeutend näher am Puls der Weltstadt als der kalte Glasbeton der City oder der parallelweltliche Reihenhaus-Chic jenseits Buckingham. Deshalb gibt es hier auch noch jede Menge Ramsch- und Garagenläden, die Hälfte davon auf unbestimmte Äonen verbarrikadiert, Imbisse aus aller Welt, Methodisten-Kirchen und Community Centres und … Märkte. Ein besonders faszinierendes Exemplar ist der Borough Market am südlichen Themse-Ufer direkt unter den weiterlesen…
Der Schreibtisch 17-2018 (Fußball-Spezial) – Warum immer einer den Längeren haben und ein anderer den Kürzeren ziehen muss
Immer der gleiche ausgeleierte Leierkasten: Ob Kain seinen Bluts-Homie Abel haut oder Kratos gegen den Gottvater zu Felde zieht oder Biggie den 2Pac über den Haufen schießt oder andersrum oder Charlie Sheen gegen den Tiger in sich kämpft oder Erdogan gegen die ganze Welt: Immer muss einer der Erste sein und mindestens fünf Mal toller als wie die Anderen. Und immer muss dabei irgendwem etwas bewiesen werden, und sei es nur der eigenen Bedeutsamkeit. Der Rest steht dabei als weiterlesen…
London Diary 3 – The Good, the Bad, the Ugly
Kleine Planänderung: Damit die paar Texte des London-Reiseberichts nicht zu weit auseinander liegen, ersetzen sie jetzt jede zweite Woche die Kolumne. Was auch ein wenig damit zu tun haben könnte, dass die Kolumne ja doch meist aufwändiger ist und dafür momentan eher wenig Zeit bleibt. Es ist schließlich Sommer! London zelebriert liebend gerne das Extrem, die Maßlosigkeit, den Überschwang. Im Kern wie jede andere Weltstadt auch, aber in kaum einer anderen Metropole der westlichen Hemisphäre wird vergleichbar übergeschnappt gewerkelt, weiterlesen…
London Diary 2 – Elementary, my dear Watson
In unserer Traumapartments-Antithese stehen ein Bett, ein kleines Sofa, ein Tisch und ein Badezimmer-Kämmerchen mit Motte. Dazu eine Behelfsküche mit zwei Nudelsieben, aber ohne Bratpfanne, Spüllappen oder Geschirrtuch. Dazu ein Fenster, das nicht schließt, nur soll das lieber keiner wissen. Und nicht einmal einen Föhn gibt es. Ehrlich, jede noch so Zivilisations-ferne Familien-Herbergs-Klitsche auf Island hatte so ein Mobilgebläse im Grundinventar. Aber hier in der Weltstadt London bezahlt man jeden Quadratmeter Komfort offensichtlich noch per Blutzoll ab. Ich will weiterlesen…
Der Schreibtisch 16/2018: Früher war mehr Konfetti – Die große 90er-Eurodance-Sause auf der Peißnitzinsel Halle und wie man damit umgeht
Tamagochi, Love Parade, Arschgeweih. Swear-Plateau-Schuhe und Hosen mit Schlag. Golfkrieg, Ruanda, Srebrenica. ‘Ne Flasche Bier als Politik-Konzept. Soap Operas, Heiner „Die Wassermanzen wanzen wälzen“ Bremer, Andreas Türck. Die 90er Jahre haben wahrlich viel Schmerz gebracht und waren insgesamt wenig hilfreich. Schließlich gab es ja dann noch diese Musik. Mit Vierviertel-Rummelbumms-Beat, Billig-Synthesizern, schlecht eingekauften Klischee-Rappern, peinlichen Overdress-Massakern und unterbelichtet überbelichteten Musikvideo-Versuchen. Mit grellem Farbfilter, epileptischen Zoom-Ins-and-Outs und psychedelischer Green-Screen-Folter. Eurodance nennt man das heute und niemand will es so recht weiterlesen…
London Diary 1 – What could possibly go wrong
Reisebericht, der Zweite! Diesmal also London. Ein für 8 Tage geplanter und auf 9 Tage ungewollt ausgedehnter Städtetrip, der natürlich unterm Strich großartig geworden ist, aber dazu von „Rahmenbedingungen“ flankiert wurde, die mit ‚Jenseits von gut und böse‘ noch floweresk umschmeichelt werden. Es gibt also schon im Prolog einiges zu berichten, womit die gute alte Tradition des Island-Berichts (hoffentlich) würdig fortgesetzt wird. Und ja, es tut mir jetzt schon leid, dass die insgesamt sieben Texte nur alle zwei Wochenenden weiterlesen…
Der Schreibtisch 15/2018: Schöne neue Welt – Das Ende dieses Blogs?
Man kann es aber auch anstellen wie man will: Seine Worte mit Bedacht wählen und gelegentlich Zynismus vorschieben, um nicht beleidigend zu werden. Recherchieren und überprüfen, um keine Falschmeldungen ins Internetz zu posaunen. Und ausschließlich lizenzfreie Bilder verwenden, die mit Titel, Autor und CC-Lizenz per Hyperlink attributiert werden, um sich auch ja vor möglichen rechtlichen Stolpersteinen wasserdicht abzuriegeln. Aber von irgendwo her kommen sie immer angekrochen. Leute, die über jedes noch so kleine Schlupfloch versuchen, Profit einzustreichen. Keine integren weiterlesen…
Der Schreibtisch 14/2018: Effizienzoffensive Nüchternheit am Männertag – Ein Gedankenspiel
Ist es tatsächlich schon wieder soweit? Die Getränkeregale der Discounter-Höllen gleichen einer Oasen-befreiten Dürrezone, die Göttergattinnen beten den Rosenkranz, zartere Gemüter schließen Augen und Fensterläden: Die Männer sind wieder los! Und machen das, was sie sonst auch immer machen, nämlich saufen, Mist bauen und sich überhaupt ihrem Alter völlig unangemessen aufführen. Nur dass sie für den maximalen Spaß an der Eskalation an diesem geheiligten aller so kaum vorgesehenen Feiertage nicht einmal mehr eine Rechtfertigung zur systemimmanenten Bejallerung ins Feld weiterlesen…
Der Schreibtisch 13/2018: Über Fressen und Strafen
Der Mensch ist ein Tier! Und ein besonders Blödes noch dazu! Ständig tut er Dinge, die er nicht tun muss und vor allem nicht tun sollte – und das in voll beweglichem Zustand seiner geistigen Umnachtung. Der Mensch geht nicht eine Antilope fangen, um eine Antilope zu verputzen und sich dann selbstzufrieden in die Sonne zu legen. Nein, der Mensch schickt andere los, um Antilopen und die halbe Tierwelt zu jagen und sich dann alles gleichzeitig reinzuschrauben. Dann kriegt weiterlesen…
Der Schreibtisch 12/2018 – Hitzefrei! Kolumne im Sommer-Modus
Schluss. Aus. Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Wer gerade wen zum heißen Tänzchen mit großen Waffen auffordert und wem welches Atomabkommen an wessen Rüstungsnäschen vorbei zwitschert und warum RB kein Spiel mehr gewinnt… Alles egal! Was andere können, kann …nein, darf… nein, muss die Kolumne schon lange. Also tief durchgeatmet, den Kopf in den heißen Wüstensand geschoben und den Allerwertesten Richtung Glückseligkeit gereckt: Es wird Sommer! Zumindest war das so bis Sonntag! Viel wärmer, als es im April weiterlesen…